Revos Umbaukit Ebike/Pedelec: Teil 2 – Regen und Akkulaufzeit

Endlich Regen… zum Einen gut für die zur Zeit von Trockenheit gestresste Pflanzenwelt, zum Anderen für eine Fortsetzung des Praxis-Tests meines Revos-Reibrollen-Pedelec-Umbaukits (s. Teil 1). Thema zwangsläufig: wie fährt sich’s bei Regen, was macht die Elektrik und  ein Akku-Dauertest…

 

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Die Strecke: eine zum Radfernweg umgebaute ehemalige Bahntrasse (Vennbahnweg)  Im deutsch-belgischen Grenzgebiet. Gefälle und Steigungen sind so kommod, dass ich auch bequem ohne Revos-Unterstützung zum Start zurückkomme, falls der Akku früher als erwartet schlappmacht…

Ergebnis: keine Probleme, ein Durchdrehen der Walze auf dem nassen Reifen habe ich nicht bemerkt, weder beim Anfahren noch wenn ich während der Fahrt abbremste und wieder beschleunigte. Der Hebel, mit dem die Walze auf den Reifen gepreßt wird, stand auf etwa 90 Grad, etwas mehr wäre sogar noch gegangen.

 

 

Das System kam mit Regen und Spritzwasser zurecht und funktionierte.

Zum 200W-Akku: bevor ich losgefahren bin, leuchtete die Ladestandsanzeige blau = geladen; der Akku war dann noch etwas 20min am Ladegerät, dessen Lämpchen rot blieb, heißt da wäre noch etwas gegangen (grün am Ladegerät wären wohl 100 %).

Bei einer Kontrolle während der Fahrt leuchtete die Ladestandsanzeige beim Test nach 11 km rot, deshalb kehrte ich um (das Wetter war einfach mies und Radfahren ist nicht  mein Hobby). Rot war sie dann aber auch noch bei  20 km, deshalb gönnte ich mir einen kleinen Umweg mit Anstieg zum Ziel und dann noch eine Extrarunde wieder mit Steigung. Als das Lämpchen beim Test unter Last rot blinkte (=aufladen)  fuhr ich zum Ziel. Angekommen leuchtete es nach dem Herausnehmen wieder dauerhaft rot.

Bei mir muß der Motor allerdings auch ziemlich arbeiten: Rad und ich wiegen ca. 125 kg (die Körperfettwaage zeigt normalgewichtig, also bitte…), mein Durchschnittstempo finde ich mit 24 km/h hoch und dazu kam noch der Höhenunterschied.

Hier die Aufzeichnung der Tour:

 

 

Das Wiederaufladen des Akkus dauerte rund 3h 40min, dann zeigte auch die Kontrolllampe am Ladegerät grün.

Ein kleines Zwischen-Fazit: Bislang hat der Motor in allen Situationen funktioniert. Bei sehr steilen Anstiegen, an denen ich (als ich vor ein paar Wochen das Rad reaktivierte) auch schon mal geschoben habe, kann ich – auch bei Regen – im Sattel sitzenbleiben und komme mit Runterschalten klar.  Grundsätzlich habe ich die Wahl mit Belastung fordernd und schnell zu fahren oder die Unterstützung des Motors zu nutzen, um mit wenig Anstrengung, aber natürlich auch langsamer anzukommen.

Der Akku – erste Einschätzung: der Alltagsfahrer in der Stadt wird sich um die Reichweite mit dem 200W-Akku keine Gedanken machen müssen. Mein Eindruck allerdings ist, dass zumindest ich – mit viel Gewicht auf dem Rad -bei einer Anfahrt von schnell mal 15km pro Strecke, hügeliger Topographie und inkl. kleiner Sicherheitsreserve für den Schlenker zum Einkaufen nur mit vollständig und frisch geladenem Akku mit einem guten Gefühl losfahre.  Ein Reserveakku könnte mein Problem lösen, wer Touren plant, braucht den sicher. Ein Test bis zum bitteren Ende folgt. Ein Cross-Country-Kit mit mehr Power in der Dose dagegen fände ich besser… auch, weil der Akku dann bei gleicher Anzahl der Ladezyklen länger hält.

Anmerkung 1 – In Sachen Akkukapazität habe ich mit Revolutionworks Kontakt aufgenommen. Wie auch bei anderen Fragen zuvor hat das Team schnell geantwortet. Zusammengefasst: ein stärkerer Akku ist nicht geplant, die Revos-Philosophie sei auf eine minimale Umrüstung ausgelegt, bei der die urspünglichen Fahreigenschaften des Rades weitgehend erhalten werden sollen. Dazu gehöre auch, dass das Gewicht das Rades nicht weiter erhöht werden soll. Für die Nutzung im Stadtverkehr, wo zahlreiche Kunden Revos einsetzen würden, seien die angebotenen Kapazitäten ausreichend. Mit den beiden vorhandenen schlanken Akkugrößen möchte Revos außerdem sicherstellen, dass möglichst viele Räder nachgerüstet werden können. Für Tourenfahrer gebe es die Möglichkeit, einen zweiten Akku nachzukaufen (200W 199 GBP, 100W 125 GBP). Außerdem ermögliche das minimalistische Konzept, auch mit leerem Akku auf dem Rad wie zuvor ohne Motor problemlos weiterzufahren. Ein Nutzung des Motors allein an Steigungen würde zudem die Reichweite deutlich erhöhen. Soweit die Antwort

Ach ja: alles funktioniert.

Wird fortgesetzt…