Nach dem Hinterradmantel (s. Teil 4) muß nun auch der Belag der Walze erneuert werden; an einer Stelle ist das Metall deutlich zu sehen, an anderen wird auch nicht mehr viel fehlen, bis alles runter ist. Buch über die gefahrenen Kilometer habe ich nicht geführt. Aufgefallen ist mir der Verschleiß allerdings nicht, weil die Unterstützung fehlte, sondern weil die Walze beim Abschließen so stand, dass ich die abgenutzte Stelle sah. Bei den Schrauben werde ich für den Wiederanbau neue Federringe verwenden müssen. Zu Kosten des Versands sowie der Reparatur (im vergangenen Jahr hieß es auf Anfrage 26 GBP, s. Teil 4) und deren Dauer mehr, wenn der Motor zurück aus England ist.
Der Motor direkt nach dem Ausbau…Schrauben ok, Scheiben nichtDie gesäuberte Walze vor dem Versand; viel ist hier nicht mehr drauf…
Update zu meinem Revos-Anbausatz: Meinen Eindruck vom Verschleiß des Hinterreifens muß ich korrigieren; es ist doch ein signifikanter Abrieb zu beobachten (s. Fotos, bitte Aktualisierungen 1, 3 und 4 weiter unten beachten). Während das Vorderrad noch 1,4 von vormals 1,9 mm Profil auf der Lauffläche hat, ist das Hinterrad, da wo die Rolle aufliegt, stark abgenutzt (rd. 0,4mm) und könnte langsam ausgetauscht werden. Da ich ein mäßig häufiger Radfahrer und ich auch nicht Buch über die zurückgelegten Kilometer führe kann ich keine konkreten Angaben machen. Schwalbe gibt eine Laufleistung von bis zu 12000 Kilometer für den Marathon (Preis aktuell rd. 29€) an. Das Vorderrad wird wohl eher weniger stark beansprucht, so dass diese Angabe mir realistisch vorkommt. Heißt also: des Hinterrad würde – nach meiner Meinung und mit allem Vorbehalt – bei Revos-Antrieb abhängig vom Gewicht (bei mir ist es hoch) etwa zwei bis dreimal so häufig gewechselt werden müssen wie das Vorderrad (das ja ohnehin auch ohne Motor länger hält). Ein Tausch – wie etwa beim Auto auf die angetriebene Achse, macht imho wenig Sinn.
Und noch etwas ist mir aufgefallen: die Walze zeigt ebenfalls einen sichtbaren Verschleiß, der allerdings die Leistung nicht beeinträchtig. Eine Anfrage bei Revos / revolutionworks zur Frage, welche Lebensdauer sie der Walze geben und wie es sich mit einem Austausch verhält, ist auf dem Weg, Näheres nach Antwort.
Für die normalen Wege nutze ich das Rad dank des Motors weiterhin gerne. Das kit kostet bei Revolutionworks | ebikekit aktuell 695 €, ein Reserveakku bei 222 €. Leider handelt Hersteller Reention, wie mir die freundliche Chloe aus Shenzen mitteilte, nicht mit Endverbrauchern. Allerdings gibt es einen – optisch und nach Vergleich der Daten baugleichen – Akku von greencell bei BatteryEmpire für 139 € inkl. Halterung und Ladegerät. Ist bestellt, Aktualisierung wenn er getestet ist (liegt vor, s. Aktualisierung 2)
v.ln.r.: Der sichtbare Spalt an der Walze; der deutlich stärker beanspruchte Hinterradreifen mit durchschnittlich etwa 0,4mm Profiltiefe auf der Lauffläche; die Profiltiefe des Vorderradreifens 1,4mm
Aktualisierung 1: Die Antwort von Revos kam noch am selben Tag binnen Stunden; der Abrieb des Hinterrads sei nicht leicht einzuschätzen, zu sehr sei dieser abhängig von vielen Faktoren. Revos hat auch zwei Links mitgeschickt.
Der Belag der Walze werde bei Revos erneuert; einfach abschicken, sie versprechen in der mail nur wenige Tage Bearbeitungszeit. Ob das ein kostenloser Service ist habe ich angefragt, da die Konditionen aus der mail nicht hervorgehen.
Hier die Original email von Alistair von Revos:
I have read your blog post, and I will attempt to answer to your questions as best I can:
can you confirm, that the ebike-kit raises the use of the reartyre so that it has to be changed at least twice as much as otherwise?
The use of the Revos will of course increase tyre wear, as it is similar to your tyre rolling on a second road, but that cannot be extrapolated to the assertion that you need to change the tyre at least twice as frequently, because there are many other factors at work. Comparing the rear tyre wear as you have done in your blog post to wear on the front tyre does not account for the unequal wear between the front and rear tyres you would expect on a regular bike without Revos. The rear tyre can wear up to 2-3x faster than the front tyre anyway due to a number of factors:
propulsion of the bicycle is being delivered via the rear tyre
the majority of the rider’s weight is transferred to the road via the rear tyre
there is more likelihood of skidding when accelerating or braking hard.
(There is a more in-depth look at this here: https://physics.stackexchange.com/questions/11736/on-a-bicycle-why-does-my-back-tyre-wear-so-much-more-quickly-than-the-front and is demonstrated here: https://youtu.be/XUUxdyzf5H0?t=111 and here: https://youtu.be/A1jaDExwgGc) If you add in the need to replace tyres due to cuts from debris on the road and rubber perishing due to age and season/temperature changes, the added wear from the Revos further diminishes in influence in the list of reasons to replace your tyres – there are many scenarios in which you would need to replace the tyre before the extra wear from the Revos unit becomes the dominant reason to do so. If tyre wear was the only factor influencing the requirement to change a tyre, (and assuming the Revos friction coating abrades the tyre at an equal rate compared to the road surface, which is doubtful due to increased presence of loose debris on the road and not on the surface of the Revos amongst other factors) then the tyre would wear twice as fast. As you can see on the picture in the blog, their is a significant abrasion on the roller after some 4000 km. How many kilometers/miles do you expect the roller to last and what about the change of this part? The friction coating on the roller should last for at least 2000km – any less than that we would consider there to be something wrong with the setup of the kit or a problem with the manufacturing process. We have heard from customers whose friction coatings we have replaced that their coatings lasted 10000km before any intervention was needed. The vast majority of the Revos motors are still out in the world with their original coatings, having travelled unknown distances! The process to renew the coating is very simple – simply return the motor to us and we will re-coat it, bringing it back to its original condition. This only takes a couple of days.
Aktualisierung 2: Der neue Akku von BatteryEmpire ist zwei Tage nach der Bestellung da, baugleich (ebenfalls von Reention), passt in die Revos-Halterung, läßt sich abschließen und funktioniert. Der Original-Akku steckt auf dem Foto in der neuen Halterung von GreenCell; ein Reiseadapter für die Steckdose und ein neues Ladegerät sind auch dabei. Reichweite annähernd verdoppelt, hoffe ich.
Aktualisierung 3: Beim Kauf des neuen Mantels vom Typ Schwalbe Marathon Plus (39,90 €) sagte der nette Verkäufer im Fachhandel (support your local dealer…), dass der Verschleiß bei den Hinterrädern tatsächlich schwer abzuschätzen ist (Gewicht des/der Fahrenden, Straßenbelag etc.) und wollte das auch nicht. Der zusätzliche Abrieb bleibt also eine Unbekannte, würde meine Kaufentscheidung nun nicht mehr beeinflussen.
Aktualisierung 4: Die Erneuerung des Belags der Walze kostet 26 GBP (rd. 30€) zzgl. der Versandkosten, schreibt Revos auf Anfrage; Bilder, die den Verschleißgrad zeigen, der eine Aufarbeitung nötig macht, gebe es leider nicht. Wenn allerdings Metall sichtbar würde, sei es an der Zeit, schreibt Alistair von Revolutionworks.
Zwölf Wochen Revos – was hat sich bei mir verändert : ich schalte den Motor inzwischen häufiger aus, wann immer die Strecke es anbietet. Es ist weniger ebike-Fahren als viel mehr Radfahren mit Unterstützung, wenn es mir zu anstrengend wird und ist damit nun doch, was ich eigentlich vorhatte. Tatsächlich geht das auch ganz gut, denn mein Eindruck bezüglich des Reibungswiderstand der Walze beim Fahren ohne Unterstützung ist: er ist minimal und fällt nicht ins Gewicht. Gut.
Womit ich immer mal wieder hadere: das Ein- und Ausschalten per Pedaldrehung rückwärts. Das Ausschalten funktioniert zuverlässig, der Motor geht auch sicher aus, wenn ich aufhöre zu treten. Aber Einschalten? Nur selten ist es mit einem Versuch getan, die Quote liegt vielleicht bei 20%. Mal ist eine 360-Grad-Drehung ausreichend, dann sind es wieder mehr, mal klappt es nach Abwischen der Fotozelle gut, dann wieder nicht. Ein paar mal mußte ich anhalten und den Akku wieder ausbauen (empfiehlt sich übrigens auch bei jedem Abstellen des Rads über Nacht; ich hatte den Eindruck, dass die Fotozelle einiges auch im Stand verbraucht), weil sich der Motor nach dem Rückwärtsschieben des Rads ausgeschaltet hatte und sich während der Fahrt partout nicht mehr anschalten ließ. Anhalten für einen hard reset – lästig. Etwas erratisch, dieses Feature – aber ich sehe es inzwischen sportlich.
Was grundsätzlich gilt: ich benutze mein Rad mit dem Kit nun regelmäßig und gerne, Alltagswege, die ich ohne Ladestopp hin und zurück schaffe, erledige ich tatsächlich inzwischen fast ausschließlich mit dem Rad. Der Antrieb ist kraftvoll, vielleicht sogar zu kraftvoll (meine subjektive Wahrnehmung nach Probefahrt auf einem anderen Pedelec und gemessen an jenen, die ich zu meiner Überraschung ohne Anstrengung überhole). Das geht auch wieder auf die Akku-Laufzeit, und deshalb hängt der wieder mal an der Ladestation. Die Sache mit der Kapazität ist ja von Revos beantwortet (s. Anmerkungen Teil 2); muß man wohl akzeptieren. Ein Problem der Art, dass ich voll bepackt mit leeren Zellen am Berg hängengeblieben bin, hatte ich noch nicht. Notfalls – so sieht es Revolutionworks – heißt es dann: ohne Unterstützung nach Hause… Der 200Wh-Zweitakku kostet derzeit 195 GBP, rund 215 €, was ich gemessen am Preis anderer Produkte, die mit 288Wh und damit über 40% höherer Reichweite für 180 € angeboten werden, für recht ambitioniert halte.
Der Preis für das Kit hat in den vergangenen Wochen deutlich angezogen und liegt bei 595 GBP (ca. 655 €) für die 200Wh-Version (Anfang Juli hatte ich noch 499€ / ca. 550€ bezahlt), dazu kommt der Versand (vor zwei Monaten 22 GBP).
Anmerkung 1: Es empfiehlt sich, regelmäßig den Reifendruck des angetriebenen Rades zu überprüfen; 3 bar statt 4,5 im Schwalbe Marathon verursachten starke Geräusche und ich war schon kurz davor, dass Kit abbauen und einzuschicken – jetzt ist alles wieder gut.
Endlich Regen… zum Einen gut für die zur Zeit von Trockenheit gestresste Pflanzenwelt, zum Anderen für eine Fortsetzung des Praxis-Tests meines Revos-Reibrollen-Pedelec-Umbaukits (s. Teil 1). Thema zwangsläufig: wie fährt sich’s bei Regen, was macht die Elektrik und ein Akku-Dauertest…
Die Strecke: eine zum Radfernweg umgebaute ehemalige Bahntrasse (Vennbahnweg) Im deutsch-belgischen Grenzgebiet. Gefälle und Steigungen sind so kommod, dass ich auch bequem ohne Revos-Unterstützung zum Start zurückkomme, falls der Akku früher als erwartet schlappmacht…
Ergebnis: keine Probleme, ein Durchdrehen der Walze auf dem nassen Reifen habe ich nicht bemerkt, weder beim Anfahren noch wenn ich während der Fahrt abbremste und wieder beschleunigte. Der Hebel, mit dem die Walze auf den Reifen gepreßt wird, stand auf etwa 90 Grad, etwas mehr wäre sogar noch gegangen.
Das System kam mit Regen und Spritzwasser zurecht und funktionierte.
Zum 200W-Akku: bevor ich losgefahren bin, leuchtete die Ladestandsanzeige blau = geladen; der Akku war dann noch etwas 20min am Ladegerät, dessen Lämpchen rot blieb, heißt da wäre noch etwas gegangen (grün am Ladegerät wären wohl 100 %).
Bei einer Kontrolle während der Fahrt leuchtete die Ladestandsanzeige beim Test nach 11 km rot, deshalb kehrte ich um (das Wetter war einfach mies und Radfahren ist nicht mein Hobby). Rot war sie dann aber auch noch bei 20 km, deshalb gönnte ich mir einen kleinen Umweg mit Anstieg zum Ziel und dann noch eine Extrarunde wieder mit Steigung. Als das Lämpchen beim Test unter Last rot blinkte (=aufladen) fuhr ich zum Ziel. Angekommen leuchtete es nach dem Herausnehmen wieder dauerhaft rot.
Bei mir muß der Motor allerdings auch ziemlich arbeiten: Rad und ich wiegen ca. 125 kg (die Körperfettwaage zeigt normalgewichtig, also bitte…), mein Durchschnittstempo finde ich mit 24 km/h hoch und dazu kam noch der Höhenunterschied.
Hier die Aufzeichnung der Tour:
Das Wiederaufladen des Akkus dauerte rund 3h 40min, dann zeigte auch die Kontrolllampe am Ladegerät grün.
Ein kleines Zwischen-Fazit: Bislang hat der Motor in allen Situationen funktioniert. Bei sehr steilen Anstiegen, an denen ich (als ich vor ein paar Wochen das Rad reaktivierte) auch schon mal geschoben habe, kann ich – auch bei Regen – im Sattel sitzenbleiben und komme mit Runterschalten klar. Grundsätzlich habe ich die Wahl mit Belastung fordernd und schnell zu fahren oder die Unterstützung des Motors zu nutzen, um mit wenig Anstrengung, aber natürlich auch langsamer anzukommen.
Der Akku – erste Einschätzung: der Alltagsfahrer in der Stadt wird sich um die Reichweite mit dem 200W-Akku keine Gedanken machen müssen. Mein Eindruck allerdings ist, dass zumindest ich – mit viel Gewicht auf dem Rad -bei einer Anfahrt von schnell mal 15km pro Strecke, hügeliger Topographie und inkl. kleiner Sicherheitsreserve für den Schlenker zum Einkaufen nur mit vollständig und frisch geladenem Akku mit einem guten Gefühl losfahre. Ein Reserveakku könnte mein Problem lösen, wer Touren plant, braucht den sicher. Ein Test bis zum bitteren Ende folgt. Ein Cross-Country-Kit mit mehr Power in der Dose dagegen fände ich besser… auch, weil der Akku dann bei gleicher Anzahl der Ladezyklen länger hält.
Anmerkung 1 – In Sachen Akkukapazität habe ich mit Revolutionworks Kontakt aufgenommen. Wie auch bei anderen Fragen zuvor hat das Team schnell geantwortet. Zusammengefasst: ein stärkerer Akku ist nicht geplant, die Revos-Philosophie sei auf eine minimale Umrüstung ausgelegt, bei der die urspünglichen Fahreigenschaften des Rades weitgehend erhalten werden sollen. Dazu gehöre auch, dass das Gewicht das Rades nicht weiter erhöht werden soll. Für die Nutzung im Stadtverkehr, wo zahlreiche Kunden Revos einsetzen würden, seien die angebotenen Kapazitäten ausreichend. Mit den beiden vorhandenen schlanken Akkugrößen möchte Revos außerdem sicherstellen, dass möglichst viele Räder nachgerüstet werden können. Für Tourenfahrer gebe es die Möglichkeit, einen zweiten Akku nachzukaufen (200W 199 GBP, 100W 125 GBP). Außerdem ermögliche das minimalistische Konzept, auch mit leerem Akku auf dem Rad wie zuvor ohne Motor problemlos weiterzufahren. Ein Nutzung des Motors allein an Steigungen würde zudem die Reichweite deutlich erhöhen. Soweit die Antwort
Normalerweise mache ich keine Produktbesprechungen, heute ist es anders. Warum? Es hätte mich gefreut, wenn ich über das Revos-Ebike-Umbaukit mehr gefunden hätte, als die knackige Aussage „hills are history“ und die mehr oder weniger gleichen Texte auf englischen Websites (einer war auf deutsch, aber der erschien vor der Serienproduktion). Es war also ein Kauf nach Treu und Glauben in den Pragmatismus britischer Entwickler und die Zuverlässigkeit der Kaufleute, unabhängig davon wer gerade welches Theater auf der Insel veranstaltet ( cheers!). Deshalb dieser Text für Menschen, die ebenfalls nach Informationen für eine Ebike-Aufrüstung suchen… – aus eigenem Antrieb und ohne Gegenleistung…
Meine kleine Mobilitätswende: mach aus Deinem Rad ein E-Bike – richtiger ein Pedelec mit max. 25 km/h und 250 Watt. Revolutionworks heißt der Anbieter des Umrüstsatzes Revos, kommt aus Bristol/England und ging aus einem Kickstarter-Projekt hervor.
Es ist das günstigste Komplett-Angebot auf dem Markt (mit 100W-Akku ca. 485 €, mit 200W-Akku ca. 552 €; Originalpreis in Pfund, Abrechnung also zum jeweils gültigen Wechselkurs … ), das ich gefunden habe, und entspricht nach der Papierform genau meinen Vorstellungen: geeignet für einen Alltagsradler, der auf seinen Wegen etwas Unterstützung bei den Strecken am Berg braucht und ein wenig Motivation, um das Auto immer öfter stehen stehen zu lassen. 40-50 Kilometer Reichweite (laut Hersteller mit dem 200 W Akku) reichen, außerdem will ich (das sage ich jetzt mal so) nur am Berg mit Unterstützung fahren…
Auch unter dem Nachhaltigkeitsaspekt wollte ich mein noch gutes Rad nicht gegen ein neues Pedelec eintauschen, um dann erstmal wieder einem Produktions-CO2-Defizit hinterherzufahren (dank Fridays for Future macht man sich eben solche Gedanken); außerdem finde ich sie für meine Nutzung zu teuer.
Eine Reibrollen-Lösung hatte mir vor Monaten schon ein Freund gezeigt, der sich beim GOe-Crowdfunding beteiligt hatte. Da ich außerdem im vergangenen Jahrhundert eine Velosolex fuhr, schockiert mich das Konzept Walze-auf-dem-Reifen-treibt-Rad-an nicht.
Eigenschaft aller Kits: Anbau ohne Umbau, niedriges Gewicht. Revos paßte mit der Position des Motors am Sattelrohr zu meinem Rad und schien mir insgesamt am übersichtlichsten. Nach der Bestellung der 200W-Version vergingen wie versprochen keine zwei Werktage bis zum Versand; das Paket brauchte dann wegen eines Routingfehlers beim Paketdienst inklusive Wochenende sieben Tage…
Alle Teile dazu Schnellanleitung und die englische Montageanleitung mit weiteren Hinweisen bei Problemen
Unboxing habe ich nicht dokumentiert, aber die Verpackung war sehr gut; alle Leerräume im inneren Karton mit Formteilen ausgepolstert, die einzelnen Elemente jeweils verpackt, nichts konnte sich bewegen. Die Produktverpackung war zusätzlich in einen sehr festen, ebenfalls auch genau angepassten Karton gesteckt. Prima. Dazu gab es ein paar Aufkleber und Reflektorreifen für die Hosenbeine der Städter… Schön mitgedacht für jene, die in Alltagskleidung mit Revos zur Arbeit fahren, weil sie sich nicht umziehen wollen.
Die Verpackung – alles sehr sicher und passgenau
Das besondere Versprechen: die Montage sei einfach erledigt und dauere etwa zehn Minuten. Schraubereien sind mir vertraut – also los.
In dem Paket ist alles was man braucht: Ladegerät (vor dem Start des Umbaus Akku an die Dose), Motor mit Halterung, Akku mit abschließbarer Aufnahme für die Flaschenhalterung inklusive Imbusschlüssel und zwei längeren M5-Schrauben, eine Madenschraube als Ersatz für jene an der Motorhalterung, Ein- und Mehrweg-Kabelbinder. Die Montagebeschreibung ist auf Englisch aber es gibt auch eine Kurzversion mit Zeichnungen.
Der Motor wird mit zwei Schrauben am Sattelrohr befestigt. Dass die Schrauben eine Torx-Aufnahme haben (auch dieser Schlüssel ist dabei) ist zwar kein echter Diebstahlschutz aber eine kleine Hürde für Langfinger und ein schönes Detail. Keine Probleme mit dem Anbringen, auch die Akku-Halterung ist einfach zu montieren.
Das Verlegen des Sensors zur Schaltkassette am Hinterrad dauert am längsten – schließlich entschließe ich mich, nicht zu wickeln sondern das Kabel mit einer Schlaufe am Unterzug und dann grade an der Schwinge entlang zu verlegen. Das geht dann wirklich schnell und erlaubt vor dem Festziehen der Einweg-Kabelbinder noch leichte Korrekturen.
Sensor längs entlang der Hinterradgabel verlegt
Schlaufe des Kabels zwischen Controller in der Akku-Halterung und Sensor
Ein Stecker wird – narrensicher mit zwei Pfeilen markiert und einem Führungs-Grat innen gegen Verpolung gesichert – zusammengeschoben, das Kabel ebenfalls mit Schlaufe verlegt. Ein paar mehr und längere Kabelbinder wären besser, ich hatte sie in der Garage, andere müssen erstmal einkaufen.
In rund zwanzig Minuten war das Rad fahrbereit. Etwas filigran ist die Einstellung des Sensors und er mußte sehr präzise mittig über dem entsprechenden Zahn des größten Ritzels stehen, dann aber funktionierten An- und Ausschalten mit Drehung der Pedale rückwärts zuverlässig. Eine halbe Drehung nach hinten ist vielleicht etwas knapp, 3/4 oder 1/1 schaden zumindest nicht (zu der Frage ob das auch bei einem Rad mit Rücktrittbremse funktioniert habe ich keine Auskunft gefunden; Produktfragen hat Revos aber recht rasch beantwortet; Nabenschaltungen mit Freilauf aber sollen laut Revos in Ordnung sein).
Mit anderen Worten: Versprechen schnelle Umrüstung gehalten (zehn Minuten, wie vom Hersteller in Aussicht gestellt, sind sportlich aber beim 3. Umbau sicher nicht unmöglich, wenn man denn möchte…), es gab keine unlösbaren Aufgaben, Nacharbeiten wie Entgraten oder Ähnliches fielen nicht an, saubere Verarbeitung, alles passte.
Macht ein gutes Gefühl: EU-Konformitätserklärung und Garantie
Akkutest: ok
Blau: Geladen, Grün: OK, Rot: es wird anstrengend
Und die erste Fahrt? Nachdem der Sensor richtig stand funktionierte alles gut. Was mich überraschte: der Motor ist wirklich nicht laut, sondern meldet sich nach dem Einschalten mit einem Klacken, das Sirren mischt sich unaufdringlich in das Rauschen des Fahrtwinds. Bei Freilauf habe ich nichts gehört – die Walze bleibt auf dem Reifen, der Widerstand – so der erste Eindruck – ist tatsächlich nicht sehr groß (wegen Geräusch und Reibungswiderstand hatte ich beim Hersteller nachgefragt). Sobald ich aufhörte, in die Pedale zu treten, hörte auch der Motor brav und zuverlässig auf. Eine gelungene Idee statt der Sensoren an den Pedalen. Die Unterstützung ist spürbar und kommt gutmütig daher.
Bin gespannt auf die ersten längeren Fahrten: wie groß ist die Reichweite, rutscht die Walze bei nasser Straße durch, wie macht sich der Widerstand des ausgeschalteten Motors bei längerer Fahrt bemerkbar? Teil II folgt…
1. Anmerkung nach der Einkaufstour mit Steigungen: ausgeschalteter Motor klingt etwa so laut wie ein Dynamo. Eingeschaltet am Hügel eine schöne Unterstützung. Summe Strecke ca. 10km. Eine zufriedene andere Probefahrerin…
2. Anmerkung nach Alltagsstrecke: auf rund 26km mit Revos rund 20 Minuten gespart… (1:09h statt rd. 1:30h; die Strecke hat ein hügeliges Profil). Danach war der 200W-Akku aber auch so leer, dass er nicht mal mehr das anzeigen wollte. Mit der ersten Ladung hat er insgesamt rund 35 Kilometer geschafft. Da die volle Kapazität erst nach mehreren Ladezyklen erreicht sein soll, liegt das also im Limit; der Motor lief so gut wie die ganze Strecke (soviel zum Thema gute Vorsätze…).
Profiltiefe am 20. Juli 2019
1,9 Millimeter
3. Anmerkung zum Thema Verschleiß der Mäntel: Vielleicht ist das ja noch von Interesse… Die Mäntel (Schwalbe Marathon Plus) sind drei Wochen alt, der am Hinterrad hat 1,9 mm Profil. In den nächsten Wochen werde ich immer mal wieder messen.
4. Anmerkung zum Thema Nix zum Einstellen: Dem Konzept eines displayfreien Motors kann ich für meine Bedürfnisse immer mehr abgewinnen. Kein vom Verkehr ablenkendes Hoch- und Runterregeln, keine Batterie-Kontrolle – und vor allem: keine Versuchung für den Wie-schnell-bin-ich-ich-jetzt-Blick auf einen digitalen Tacho, der ich wohl immer wieder erliegen würde. Den Akku-Ladestand kann ich mir bei kritischen Distanzen an der Ampel anzeigen lassen, ansonsten bleibt der Blick auf der Straße. Wenn das minimalistische Konzept für ein Plus an Sicherheit gedacht war – Respekt. Der Gedanke kam mir heute auf dem flotten weil abschüssigen rechts-vor-links-Abschnitt mit nicht einsehbaren Einmündungen.
Der Sensor muß übrigens möglichst nah am Zahn des Ritzels für das Ein- und Ausschalten per Rückdrehung des Pedal sein. Die beschriebenen zwei Millimeter max. sind für eine zuverlässige Bedienung zuviel. Etwas tricky das, alles andere ok.
Die ab 25. Mai 2018 geltende Datenschutzgrundverordnung hinterläßt auch hier Spuren; da ist zum Einen die Datenschutzerklärung in der Menüleiste, da sind aber auch die Vimeo-Player verschwunden und durch ein Foto des Videos mit Link auf die Plattform-Seite ersetzt worden, wo möglicherweise wieder eigene Datenschutzmaßstäbe gelten; die Kommentarfunktion habe ich abgeschaltet, ein Kontaktformular hat es hier nicht gegeben, wer mir eine email schreiben will, weiß was er tut.